Nach ein paar Tagen in der reinen Touristenstadt Mahdia war es eine spannende Abwechslung, mit einem Tagesausflug nach Monastir eine Stadt zu erkunden, in der neben dem Tourismus auch das alltägliche Leben deutlich spürbar ist. Monastir ist größer, geschäftiger und wirkt dadurch direkt lebendiger. Außerdem verfügt der Küstenort über eine wunderschöne Altstadt. Mit seinen rund 107.000 Einwohnern ist Monastir dabei eine eher große Stadt in Tunesien, jedoch weiterhin gut und sicher zu Fuß erkundbar.
Ob beim Schlendern durch die authentischen Straßen oder beim Erkunden der beeindruckenden Sehenswürdigkeiten, Monastir lädt dazu ein, das Land aus einer neuen Perspektive zu entdecken. Welche Sehenswürdigkeiten wir gesehen haben und welche Sprachen dort gesprochen wurden, erfahrt ihr in diesem Artikel.
Ein Geschmack von Frankreich mitten in Tunesien
Unser Tag begann mit einem kleinen Highlight: einer französischen Patisserie direkt am Hauptbahnhof. Dort gönnten wir uns ein unglaublich leckeres gefülltes Croissant und einen richtig guten Kaffee – ein perfekter Start, um die Stadt zu erkunden. Was in Monastir besonders auffällt, ist die Fähigkeit der Stadt, verschiedene kulturelle Elemente zu vereinen – genau wie ein leckeres Croissant im Herzen Nordafrikas!
Das Ribat: Ein Fenster in die Vergangenheit
Danach ging es zu einem der beeindruckendsten Sehenswürdigkeiten in Monastir: das Ribat, eine alte Festungsanlage aus Sandstein zwischen Hafen und Altstadt. Schon beim Näherkommen beeindruckt es mit einer massiven Architektur und dem Kontrast zum glitzernden Mittelmeer im Hintergrund. Wir haben die Festung ausgiebig erkundet, sind durch zahlreiche Räume geschlendert und sogar in die teils zerfallenen Ecken vorgedrungen.
Vom Turm aus hatten wir einen fantastischen Ausblick über die Stadt und das Meer. Besonders spannend war, dass man wirklich fast überall rein konnte, was einem das Gefühl gibt, die Geschichte der Festung hautnah zu erleben. Es gab auch einige Ausstellungsstücke mit kurzen Infos, aber der Fokus lag eindeutig auf der Atmosphäre der Anlage selbst.
Marktplatzflair: Handeln und Feilschen bis zum Erfolg
Nach diesem Ausflug in die Vergangenheit tauchten wir direkt in das geschäftige Treiben der Innenstadt ein, genauer gesagt in die Marktstraße, die östlich vom Ribat wieder zur Altstadt führt. Hier reiht sich ein Händler an den nächsten, man fühlt sich wie auf einem Basar und die Vielfalt an Waren ist beeindruckend. Besonders angetan hatten es uns die handgefertigten Souvenirs, wie Olivenholz-Kochgeschirr und kunstvoll gearbeitete Lederwaren. Wir haben hier eine kleine Shopping-Tour gemacht und hatten dabei viel Spaß.
Die Preise sind allerdings oft deutlich höher angesetzt, als sie am Ende sein müssen – hier lohnt sich Feilschen! Mit ein bisschen Geduld und einem Lächeln haben wir einige echte Schnäppchen gemacht.
Monastirs einzigartiger Mix aus Kulturen
Beim Spaziergang durch die Stadt mag dir auffallen, dass Monastir so etwas wie ein kultureller Schmelztiegel ist. Mich erinnerte die Stadt an eine Mischung aus den architektonischen Schönheiten Portugals und der arabischen Kultur, wie ich sie in Katar erleben konnte. Die sandsteinfarbenen Gebäude und der arabische Flair der Stadt verleihen ihr eine besondere Ausstrahlung.
Kulinarische Köstlichkeiten á la Monastir
Ein weiteres Highlight war ein Street-Food-Stand am Bahnhof, an dem wir eine Art Wrap mit Fleisch, Thunfisch, Pommes und einer würzigen Soße probiert haben. Klingt vielleicht ungewöhnlich, war aber unglaublich lecker und der perfekte Abschluss für unseren Tag in Monastir.
Ein sicheres und einladendes Ambiente
Trotz Ende November war das Wetter fantastisch: sonnig und angenehm warm. Die Stadt hat einen unverkennbaren arabischen Flair mit ihren sandsteinfarbenen Gebäuden und dem geschäftigen Treiben. Wir haben uns durchweg sicher und willkommen gefühlt. Der Ausflug wäre daher meiner Meinung nach auch für Kinder geeignet gewesen. Besonders faszinierend fand ich den Hafen, der mich irgendwie an portugiesische Häfen erinnert hat. Wahrscheinlich liegt das an den maurischen Einflüssen, die sich in beiden Kulturen finden.
Die Einheimischen waren sehr freundlich, oft auch auf ein Gespräch aus – sei es auf Deutsch, Französisch oder manchmal mit Händen und Füßen. Was uns überrascht hat, war, dass Deutsch neben Französisch die mit Abstand am häufigsten von den Einheimischen verstandene Sprache war. Sehr häufig wurden wir direkt auf ausgesprochen verständlichen Deutsch von Händlern und Passanten angesprochen.
Fazit: Ein perfekter Tagesausflug nach Monastir
Insgesamt war unser Tagesausflug nach Monastir eine tolle Mischung aus Geschichte, Alltag und kleinen kulinarischen Überraschungen – eine klare Empfehlung für alle, die mehr als nur den klassischen Strandurlaub suchen! Wie du mit dem Zug unter anderem von Mahdia nach Monastir kommen kannst, habe ich in diesem Artikel bereits beschrieben. Empfehlenswert ist außerdem mobiles Internet zur Navigation mit Google Maps, wie ich in diesem Artikel beschrieben habe.
Ob du durch die Marktstraßen schlenderst, die Altstadt sowie die historische Ribat erkundest oder einfach nur ein paar Stunden in einem gemütlichen Café verbringst – Monastir hat für Kinder und Erwachsene etwas zu bieten. Lass dich von der einzigartigen Atmosphäre der Stadt verzaubern und genieße deinen Aufenthalt in vollen Zügen!
Die wichtigsten Fragen noch einmal zusammengefasst
Wie groß ist Monastir?
Monastir ist eine mittelgroße Stadt mit rund 107.000 Einwohnern auf ca. 46 km² Fläche und damit mit der deutschen Stadt Offenbach am Main vergleichbar.
Ist Monastir sicher?
Wir haben uns dort im November 2024 sehr sicher gefühlt. Die übliche Vorsicht in fremden Ländern sowie ggf. aktuelle Hinweise des Auswärtigen Amts sollte man jedoch immer berücksichtigen.
Ist ein Tageausflug nach Monastir für Kinder geeignet?
Solange die Kinder gut zu Fuß oder im Kinderwagen mobil sind – sicherlich! Ein Großteil der Bereiche im Ribat ist auch mit dem Kinderwagen zugänglich.
Wie komme ich nach Monastir?
Es fährt ein stündlicher Zug aus Richtung Sousse und aus Richtung Mahdia, der an zahlreichen Städten auf dem Weg hält. In Sousse kann man auch nach Tunis umsteigen.
Welche Sprache spricht man in Monastir?
Die Amtssprache ist arabisch. Französisch wird aufgrund der Historie Tunesiens fast überall verstanden. Sehr viele Leute sprechen außerdem auch Deutsch.
Kann man in Monastir shoppen gehen?
Auf jeden Fall! Es gibt mehrere kleine Einkaufszentren, eine Basar-ähnliche Marktstraße und viele kleinere Läden.
Welche Sehenswürdigkeiten gibt es in Monastir?
Die Hauptattraktionen sind die Festungsanlage des Ribat sowie die Altstadt. Außerdem gibt es einige Museen, Restaurants und Strände.
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M.Sc. in Wirtschaftsinformatik und IT-Berater
Ich bin Pascal, IT-Entwickler und Berater aus Köln, spezialisiert auf Cloud-Infrastruktur und DevOps. In meiner Freizeit reise ich gerne, mache Sport oder beschäftige mich mit Technik, SmartHome oder anderen Nerd-Themen 🙂