Mein erstes Mal in den USA: Unterschiede, die mir als Europäer aufgefallen sind

Reisen Dez. 20, 2023 #Reisen, #USA
Weihnachtliche Dekoration in der Lobby des Orlando Airports.
Lesedauer 3 Minuten

Mein erster Besuch in den USA war ein echtes Abenteuer, und es dauerte nicht lange, bis ich einige markante Unterschiede zwischen dem Alltag dort und dem Leben in Europa bemerkte. Zwar war ich nur in Florida und kurz in Georgia und kann daher nur für diese Staaten sprechen, aber es war eine faszinierende Erfahrung, die viele positive Überraschungen mit sich brachte, aber auch einige Eigenheiten, die mich erst mal stutzen ließen. Hier sind die Dinge, die mir als Europäer besonders aufgefallen sind:

1. Autos sind allgegenwärtig

Autos sind in den USA unverzichtbar. Man fährt wirklich überallhin. Fußgänger und Radfahrer sind eher selten. Und öffentliche Verkehrsmittel, die in vielen europäischen Städten so selbstverständlich sind, schienen hier in Florida fast nur in Miami und Orlando vorhanden. Ich erinnere mich an ein Hotel, das direkt an einem Highway lag – ohne Auto hätte man es nicht sicher verlassen können, weil es schlichtweg keinen Gehweg gab. Positiv ist daran: Parkplätze gibt es überall, und das oft kostenlos oder zu einem eher niedrigen Preis im Vergleich zu europäischen Standards. Auch das Benzin ist viel günstiger, was vielleicht erklärt, warum die Autos dort so groß sind.

2. Offenheit und Freundlichkeit

Eine der angenehmsten Überraschungen war die Offenheit der Menschen. Egal, ob man im Supermarkt an der Kasse steht, in einem Café auf den Kaffee wartet oder einfach nur durch die Stadt läuft – Smalltalk ist quasi überall möglich. Besonders in Restaurants fiel mir auf, dass Kellner viel gesprächiger und aufgeschlossener sind als in Europa. Ein kurzes „How’s your day going?“ oder ein kleines Gespräch über das Wetter oder wo man herkommt? Standard. Man merkt deutlich, dass Freundlichkeit in der amerikanischen Servicekultur einen sehr hohen Stellenwert hat.

3. Plastik, Plastik und noch mehr Plastik

Ein Unterschied in den USA, der mich fast schockiert hat, war der exzessive Gebrauch von Plastik. Es fühlte sich an, als wäre alles in Plastik verpackt – egal, ob es nötig war oder nicht. Beim Frühstück im Hotel war das gesamte Besteck aus Plastik, und sogar die Äpfel waren in Plastik verpackt. Im Fast-Food-Restaurant wurde jeder Artikel, den man kaufte, in mehrere Plastiktüten gepackt, selbst wenn man ihn gleich verzehrte. Hier wird einem der Unterschied in der Nachhaltigkeitspraxis zwischen Europa und den USA deutlich vor Augen geführt.

4. Die Dimensionen: Entfernungen und Natur

Die USA sind riesig, das ist klar. Aber erst, wenn man dort ist, versteht man wirklich, was das bedeutet. Oft wurden uns „nahegelegene“ Orte wie Café’s empfohlen, die 30 bis 40 Kilometer entfernt waren – eine Strecke, die man in Europa kaum als „nah“ bezeichnen würde. Aber mit diesen weiten Entfernungen kommt auch ein gewaltiger Pluspunkt: die Natur. Die Weite des Landes bietet atemberaubende Landschaften, von den unzähligen National- und Stateparks bis hin zu den endlosen Wäldern und Bergketten. In Europa gibt es solche unberührten Weiten oft nicht mehr. Jedem Florida-Besucher kann ich empfehlen, sich vorher hier über die Stateparks zu informieren und eine Route mit den eigenen Favoriten zu planen.

5. Essen: teurer und oft weniger nahrhaft

Ein weiterer Punkt, der mich überrascht hat, war das Essen – sowohl in Restaurants als auch in Supermärkten. Gesunde und preiswerte Lebensmittel zu finden, stellte sich als echte Herausforderung heraus. Selbst einfache Zutaten wie Obst und Gemüse waren oft teuer. Viele Restaurants setzten auf große Portionen, viel Fleisch und fette Soßen. Klar, es gibt auch gesundes Essen, aber oft in speziellen Restaurants, die dementsprechend teurer waren.

6. Alles ist größer

Wenn es eine Sache gibt, die wirklich auf den Punkt bringt, wie anders die USA sind, dann ist es die schiere Größe von allem. Supermärkte sind riesig und bieten eine Auswahl, die man so in Europa kaum sieht. Eistee gibt es in mehreren Litern großen Packungen, und die Autos – na ja, gefühlt könnte man darin ein ganzes europäisches Auto parken. Auch Häuser sind riesig und oft individuell dekoriert, sei es mit bunten Skulpturen im Vorgarten oder verrückten Aufklebern oder Anhängern an den Autos.

7. Die Präsenz von Waffen

Einer der größten Kulturschocks bei den Unterschieden von Deutschland bzw. Europa und den USA war für mich die offene Präsenz von Waffen. In Florida sah ich Menschen, die offensichtlich eine Waffe bei sich trugen – in ihrer Jackentasche oder unter dem Hemd. Für mich als Europäer war das mehr als ungewohnt. Auch in vielen Geschäften gab es Munition und Waffen, die offen ausgestellt waren, wenn auch hinter einer Theke. Dieses Thema spaltet sicher die Meinungen, aber es war definitiv eines der auffälligsten Dinge, die mir während meines Aufenthalts begegnet sind.

8. Toiletten: Wenig Privatsphäre

Ein Punkt, der mir als Europäer sofort auffiel, waren die öffentlichen Toiletten in den USA. Die Kabinen hatten häufig große Spalten an den Türen, durch die man fast hindurchsehen konnte. Dazu kommt, dass die Kabinenwände oft so niedrig sind, dass ich als großer Mensch manchmal regelrecht über die Wände schauen konnte. In Europa würde man das als unangenehm empfinden, aber in den USA scheint es völlig normal zu sein. Eine kleine Kuriosität, an die man sich erst gewöhnen muss!

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Von Pascal H.

M.Sc. in Wirtschaftsinformatik und IT-Berater [code_snippet id=6 format]
Ich bin Pascal, IT-Entwickler und Berater aus Köln, spezialisiert auf Cloud-Infrastruktur und DevOps. In meiner Freizeit reise ich gerne, mache Sport oder beschäftige mich mit Technik, SmartHome oder anderen Nerd-Themen :-)  

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